Unzucht – Unsterblich
Unsterblich So tief der Wald, so weit das Meer, Du folgst dem Weg nun schon seit Jahren. Doch wo er hinfährt, weißt du nicht, Vielleicht wirst du es nie erfahren. Du weinst dir deine Augen leer, Du bist gerannt, du bist gekrochen. In deinen Händen diese Dornen, Von Rosen, die du einst gebrochen. Und du liebst wie zum ersten mal, So verzehrend und total Und so rein und unbedacht, Dass die Unsterblichkeit erwacht. Denn liebst du wie beim ersten Mal, Zeigt dir ein leuchtendes Fanal In den Tiefen dieser Nacht, Was Unsterblichkeit ausmacht. Du fühlst dich tausend Jahre alt, Vermutlich bist du noch viel älter. Und du wandelst die Gestalt, Doch es wird immer kälter. Der Berg ist hoch und dünn die Luft, Ein Adler krallt sich in deine Brust. Er trinkt sich satt an deinem Schmerz Und bringt dich dafür himmelwärts. Den Himmel hast du angeschrien, Man hat dir nie verzieh'n. In Blut und Geist mit dir vereint, Dein Ende wurde stets beweint. Du bist unsterblich Und deine Schuld mit dir. Du willst Vergebung, Doch man versagt sie dir. Ein Kreuz, vier Nägel Und Dornen auf dem Haupt. Kein Gott, kein Vater, Du hast umsonst geglaubt... |